Anlässlich des internationalen Womensday im März, sprach NELAVIE mit Itta Francesca Ivellio-Vellin von der Music Austria über Feminismus und was dies für die Musikerin bedeutet.
Interview by @itta.francesca [ Repost (c) @musicaustria ]


Das ganze Interview hier zum Nachlesen:
Lena Fibich aka Nelavie (she/her), Musikerin. Zweitplatzierte beim FM4 Protestsongcontest 2021
Was bedeutet für dich Feminismus?
Für mich heißt Feminismus, sich für Gleichstellung einzusetzen – und das bedeutet nicht, dass wir ab nun versuchen, alles gleich zu machen, sondern die gleichen Möglichkeiten und Wertschätzungen dafür zu bekommen (unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft usw.). Nur, umso privilegierter, desto weniger Notwendigkeit sieht man leider meist dafür. So die Herausforderung eines (Teilzeit-) Feministen, worüber ich auch in meinem Song „Teilzeit Feminist“ singe: Wie gehen wir privat mit Sexismus um – innerhalb von Familie, Beziehung und Freund*innen? Da verstecken sich oft noch „blinde Flecken“, weil wir alle von der Gesellschaft & heteronormativen Rollenbildern geprägt sind. Daher ist es so wichtig, laufend unser Handeln zu reflektieren, einander zuzuhören und für Kritik offen zu sein!
Was braucht es in der Musikszene?
Musik wird gern romantisiert, aber eigentlich wird es als Business geführt, das stark patriarchal geprägt ist. So auch die sogenannte „Freunderlwirtschaft“. Damit bleiben FLINTA* leider immer noch stark unterrepräsentiert. Außerdem werden wir als Musiker*in oft gefragt, „ob wir davon leben können“ – sprich, unser Wert wird über das Kapital, das wir damit einnehmen, bestimmt – und gleichzeitig soll aber der Schein einer nicht-kommerziellen Leidenschaft entstehen. Ich würde mir einen transparenten und kunstfördernden Umgang wünschen und weniger Beschäftigung mit der Kunst des Umhüllens eines scheinbar nicht kommerziellen Kommerzes.
Wie bist du dorthin gekommen, wo du jetzt bist?
Musik war immer schon Teil meines Lebens. Durch meinen Vater, der auch Musiker ist, habe ich nicht nur Einblick bekommen, wie es ist AUF der Bühne zu stehen, sondern auch in die Arbeit dahinter. Das hat mir sehr geholfen, zwischen Vision und harter Realität, dranzubleiben.
Wieviel Support hast du von deinem Umfeld bekommen?
Der Austausch mit Freund*innen und Familie ist mir am meisten Unterstützung. Ich produziere, komponiere alles selbst bis hin zu den Musikvideos, wobei ich mir für Videographie und Tonaufnahmen Unterstützung hole – ohne der ich auch nicht dort wäre, wo ich jetzt bin.
Nächstes Konzert: 07.04. – Wien, Club 1019 [TICKETS kaufen]